Heute war ich in einer Mathestunde bei Christian dabei. Er hat einem Schüler eine Gleichung erklärt. Erwähnenswert ist, der Junge hat eine diagnostizierte Rechenstörung. Christian sah das ganz locker. Er meinte: „Du musst das ja nicht unbedingt im Kopf rechnen können. Da hilft Dir der Taschenrechner. Schau Dir das an, was ich an die Tafel geschrieben habe. Da muss was geändert werden. Eine Zahl passt da nicht, die muss auf die andere Seite. Siehst Du das? Da musst Du nicht rechnen, das ist eine Frage der Perspektive. Wenn Du genau schaust, dann siehst Du das.“ Der Junge nickte. Christian machte ihm vor, wie es geht. Bei der nächsten Gleichung bezog er den Jungen gleich mit ein. Er war noch unsicher, aber Christian bestärkte ihn: „Gib nicht gleich auf, da musst Du Dich durchbeißen.“ Im nächsten und übernächsten Versuch klappte es immer besser. Zum Schluss löste der Junge mit Hilfe des Taschenrechners die Gleichung fast allein. Es schien, als ob er es kapiert hatte. Ich war platt. Also, ist alles nur eine Frage der Perspektive? Schaun wir mal, wie es weitergeht. Auf jeden Fall gingen alle erst einmal zufrieden nach Hause. (ag)
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